Neues vom 23.01.2025 aus dem Handelsblatt
Was die Regierung gegen zwei Millionen Leerstände tun will
Der Bund will verstärkt gegen den Wohnungsleerstand in ländlichen Regionen vorgehen. Der Wohnungswirtschaft reichen die Pläne nicht. Sie fordert auch mehr Abriss.
Unbewohntes Haus in Bayern: Die Regierung will Regionen mit hohem Leerstand stärken.
Große Leerstände in ganz Deutschland
Berlin. Ob Berlin, München oder Köln – in den Ballungsgebieten stehen Interessenten Schlange, um eine Wohnung zu ergattern. Doch in anderen Regionen Deutschlands herrscht ein Überangebot an Wohnraum: Knapp zwei Millionen Wohnungen stehen leer. Um diese wieder zu aktivieren, hat das Bundesbauministerium von Klara Geywitz (SPD) nun eine Strategie vorgelegt.
„Wir haben das Problem von ungenutzten und leer stehenden Immobilien natürlich in Teilen Ostdeutschlands“, sagte Geywitz am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung der Strategie. Es betreffe aber auch Teile Westdeutschlands wie den Norden Bayerns, Teile der Vulkaneifel, Nordrhein-Westfalens oder des Saarlands. Es gelte, das Potenzial dieser strukturschwachen und ländlichen Regionen als „attraktive Lebensorte“ zu heben, heißt es in der Strategie. Diese stützt sich auf den aktuellen Zensus, der sich auf Daten aus dem Jahr 2022 bezieht.
Demnach stehen in Deutschland rund 1,9 Millionen Wohnungen leer. Damit beträgt zu jenem Zeitpunkt die Leerstandsquote, also der Anteil leer stehender Wohnungen am Wohnungsbestand, 4,5 Prozent. In der Strategie heißt es: „Vor allem Bevölkerungsrückgang als Folge gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbrüche hat in weiten Teilen Ostdeutschlands, aber auch in Regionen Westdeutschlands dazu geführt, dass Gebäude leer stehen und zum Teil verfallen.“
In Ostdeutschland ohne Berlin standen demnach 535.919 Wohnungen leer, das entspricht einer Leerstandsquote von 7,6 Prozent. In einigen Städten und Gemeinden stünden sogar bis zu 20 Prozent der Wohnungen leer, heißt es in der Strategie.
In Westdeutschland gab es 1.348.384 leer stehende Wohnungen, was einer Leerstandsquote von vier Prozent entspricht. In Berlin waren 40.681 Wohnungen leer, eine Quote von zwei Prozent.
Geywitz machte deutlich, dass die „Handlungsstrategie Leerstandsaktivierung“ nur „punktuell“ dazu dienen könne, die Probleme der Metropolen zu lösen. Schon jetzt seien die Pendeldistanzen etwa rund um Berlin oder München sehr lang. Für viele große Städte eröffne der Leerstand folglich kein Potenzial für mehr Wohnraum.
Anders sehe es im Umkreis von Leipzig, Dresden, Erfurt und Jena oder Rostock aus. „Da ist durchaus noch in vertretbarer Pendeldistanz Leerstand zu verzeichnen“, sagte Geywitz. Die Strategie solle jedoch nicht als „Überlaufbecken für die großen Metropolen“ dienen. Es gehe darum, die betroffenen Regionen selbst zu stärken.
Peter Berek, Landrat des Kreises Wunsiedel im Fichtelgebirge, weiß aus der Praxis, wie schwierig der Umgang mit Wohnungsleerstand ist. Die in seiner Region einst florierende Porzellanindustrie mit großen Namen wie Rosenthal oder Hutschenreuther hat es kräftig erwischt. Seit den 1990er-Jahren gingen 15.000 Arbeitsplätze verloren. 25.000 Menschen zogen weg. Es gibt Gemeinden, die die Hälfte ihrer Einwohner verloren haben. Der Landrat möchte sowohl ehemalige als auch potenzielle neue Bürger für das Fichtelgebirge gewinnen. In der Kampagne „Freiraum für Macher“ wirbt er mit kostengünstigem Wohnraum, guter Kinderbetreuung, freien Ausbildungsplätzen und Gewerbeflächen.
Ganz konkret wird es dann jedoch sehr kleinteilig, wie das vorgelegte Strategiepapier zeigt. So existieren allein mit Blick auf den Wohnraum unterschiedliche Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen. Das Programm „Jung kauft Alt“ etwa bietet zinsverbilligte Kredite für Familien, um bestehende ältere Häuser zu kaufen. Im Zuge der Städtebauförderung können Maßnahmen zur Umnutzung von Kirchengebäuden finanziert werden.
Künftig soll die Onlineplattform „Potenzial Leerstand“ einen Überblick über Förderprogramme, Modellvorhaben und gute Beispiele im In- und Ausland für Maßnahmen gegen den Leerstand geben. Die Plattform wurde an diesem Dienstag freigeschaltet.
Auch die künftige Regierung kann laut Geywitz sofort tätig werden. Denn ein geplantes Programm „Gewerbe zu Wohnen“ sei fertig durchgeplant, könne allerdings erst mit dem Beschluss des Haushalts nach der Neuwahl gestartet werden. Sehr viele leere Ladenlokale, aber auch alte Schulgebäude oder Vierseithöfe seien für den Mietwohnungsbau nutzbar, erklärte Geywitz. „Darum vermute ich, dass das Programm gute Chancen hat, unabhängig vom Wahlausgang an den Start zu gehen.“
Außerdem entwickelt das Ministerium derzeit ein weiteres Förderkonzept, um gegen „verdeckten Leerstand“ vorzugehen. Dieser ergibt sich in bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern, wenn nach dem Auszug von Familienmitgliedern die Eigentümer auf großer Fläche wohnen bleiben. Mit dem Programm „Aus alt mach zwei“ soll der Umbau zu mehreren kleinen Wohneinheiten unterstützt werden. So könne durch den Einbau eines zweiten Eingangs, einer zweiten Küche und eines weiteren Bads der Bestand geteilt werden und dadurch neuer Wohnraum entstehen.
Wirtschaft: Abriss soll stärker gefördert werden
Der Spitzenverband der sozial orientierten Wohnungswirtschaft GdW bezeichnete die Regierungsstrategie als „enttäuschend“ und forderte angesichts der „Dimension des Leerstands“ Nachbesserungen. So reiche die Absicht des Bundes, die Städtebauförderung „auf hohem Niveau fortzuführen“, nicht aus. Die Mittel müssten ansteigen. „Wohnungsunternehmen in Ostdeutschland haben mit Leerständen bis zu 35 Prozent zu kämpfen statt der in der Handlungsstrategie erwähnten bis zu 20 Prozent“, erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft VDW Sachsen machte darauf aufmerksam, dass die ostdeutschen Wohnungsunternehmen mit hohen Wohnungsleerständen noch immer mit einigungsbedingten Altschulden belastet seien. Hier müsse es mehr Entlastung geben.
Beide Verbände mahnen auch den Abriss von leeren Gebäuden an. VDW-Sachsen-Verbandsdirektor Alexander Müller sagte: „Rückbau und insbesondere auch Teilrückbau bleiben dabei dringend notwendige Instrumente, die aktuell nicht ausreichend oder gar nicht gefördert werden.“
Immokongress Augsburg 2025
Bericht vom 28.01.2025
Liebe Freunde und Immobiliensuchende. Ich war in den letzten Jahren auf einigen Immobilienmessen. Das Letzte mal war ich in München auf der Expo Real. Die größte Immobilienmesse Europas. Überall nimmt man vieles mit. Man lernt viele tolle Menschen kennen, tauscht sich aus, spricht über Ziele, Marktsituation etc. Diesmal war ich in Augsburg. Die Messe war das Highlight! Gerade für Investoren und Immobilienmakler war es genau das richtige. Zwei Tage mit mega Speaker und richtig interessanten Themen.
Man hat viele hilfreiche Tipps von Immobiliengurus bekommen. Maximilian Wolf, der alles organisiert und geplant hat, war mit seiner Rede immer authentisch und direkt. Man hat das Publikum immer mitgerissen. Egal an welchem Stand ich war, man konnte einfach locker über alles reden. Viele Coaches und Mentoren haben offen über Ihre Lebensstory gesprochen und geben jedem Mut es auch schaffen zu können. Mit viel Fleiß und Ehrgeiz ist alles möglich. Ich merke jedoch, je mehr man auf Messen ist, desto mehr lernt man.
Ich kann jedem empfehlen der sich für Immobilien interessiert, diese Messe in Augsburg auf jeden Fall auch zu besuchen. Man hat Finanzdienstleister, Steuerberater, Investoren, Makler uvm..... . Ich kann jetzt schon versichern das ich 2026 auch in Augsburg auf dem Immokongress einer von den 2800 Zuschauern sein werde. In dem Sinne. Euer Team von AzraHomes Immobilien. Ihre Immobilie in sicheren Händen.
Ein Artikel aus dem neuen Ortsgeflüster Sommer 2024!
23.08.2024
Nachrichten vom 06.01.2024
Traum vom Eigenheim?
"Wenn ich das höre, wird mir schlecht"
Zuletzt ist der Hauskauf wieder etwas einfacher geworden. Trotzdem sind Käufer zurückhaltend. Was Sie tun können, um sich 2024 nicht zu übernehmen.
Eigentlich stehen die Zeichen auf Besserung: Sinkende Immobilienpreise, schrumpfende Inflation, steigende Löhne – seit dem Zinssprung im Jahr 2022 ist der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung wieder etwas weniger utopisch geworden. Hinzu kommen Bauzinsen, die wenigstens stagnieren, statt immer weiterzuklettern.
Trotzdem halten sich die Käufer zurück. Werden sonst im Schnitt rund 260 Milliarden Euro am deutschen Immobilienmarkt umgesetzt, läuft es nach Angaben des Baufinanzierungsvermittlers Baufi24 für 2023 auf nur rund 160 Milliarden Euro hinaus. "Wer nicht genug Eigenkapital hat, nimmt gerade nicht teil", sagt Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender von Baufi24, t-online.
Bleibt das im neuen Jahr so? Nicht unbedingt, glauben Experten. Denn angehende Immobilienbesitzer haben durchaus Möglichkeiten, ihre finanzielle Belastung zu senken. Wie die aussehen und wie ihnen die Politik noch auf die Sprünge helfen könnte, erklären wir hier.
Tipp Nummer eins: Förderungen nutzen
"Nicht nur die KfW bietet Förderprogramme, auch die Regionalförderbanken mancher Bundesländer unterstützen Häuslebauer", sagt Peeters. "Und die Zulassungsgrenzen sind dort in der Regel weniger streng." Während bei der KfW teilweise schon Haushalte mit einem Bruttoeinkommen von 60.000 Euro im Jahr abgelehnt würden, komme man bei manchen regionalen Förderbanken auch mit Bruttoeinkünften über 100.000 Euro noch durch. "Das ist vielen gar nicht bewusst", so Peeters.
Tipp Nummer zwei: Bausparen erwägen
Unter Umständen kann es sich lohnen, eine Baufinanzierung mit einem Bausparvertrag zu kombinieren. Denn sollte die Europäische Zentralbank das Zinsniveau wieder senken, dürften kürzere Zinsbindungen unter zehn Jahren wieder deutlich günstiger werden als längere. "Wer trotzdem langfristig Sicherheit über seinen Bauzins haben will, sollte über einen Bausparer nachdenken", sagt Peeters. "Lassen Sie sich aber unbedingt über die Kosten aufklären."
Bei Bausparverträgen ist die Zinsentwicklung deutlich träger, weswegen die Zinsen noch nicht so hoch sind wie bei manch klassischer Baufinanzierung. So sind vergleichsweise niedrige Zinsen für die Zukunft garantiert. Lesen Sie hier, wie Bausparen genau funktioniert.
Tipp Nummer drei: Preise verhandeln
"Mit dem Heizungsgesetz im Nacken werden energieineffiziente Häuser bestraft", sagt Peeters. Hier gebe es Verhandlungsspielraum. "Neubau hingegen bewegt sich nicht im Preis. Was man dort aber tun kann: den Ausbaustandard verhandeln." Also beispielsweise eine günstigere Küche einbauen oder Laminat statt Parkett verlegen lassen.
Auch Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Finanzdienstleisters Dr. Klein, glaubt, dass Interessenten bei älteren Immobilien auf Schnäppchen hoffen können. Diese benötigten jedoch oft umfangreiche Sanierungen. "Ich rate Menschen dazu, grob mit 500 Euro je Quadratmeter Wohnfläche zu kalkulieren", sagt der Spezialist für Baufinanzierung. Trotzdem könne sich der Kauf im Einzelfall lohnen. Denn die anfallenden Sanierungskosten könnten Käufer nutzen, um in Verhandlungen den Preis zu drücken.
Dass das auch tatsächlich geschieht, zeigt eine Auswertung der Immobilienplattform Immoscout24 und des Analyseunternehmens Sprengnetter. Demnach klafften sowohl bei Einfamilienhäusern als auch bei Eigentumswohnungen die Angebotspreise und die tatsächlich erzielten Verkaufspreise zuletzt stark auseinander.
So wurden Häuser im Januar 2023 zu einem durchschnittlich 7 Prozent geringeren Preis gekauft als ursprünglich angeboten. Im April 2021 waren es lediglich 2 Prozent weniger. Bei Eigentumswohnungen vergrößerte sich der Unterschied bis Mai 2022 sogar auf bis zu 9 Prozent und senkte sich seitdem nur leicht auf etwa 8 Prozent. Bei Häusern war zuletzt noch ein Abschlag von durchschnittlich sechs Prozent möglich.
Was das ausmacht, lassen die absoluten Zahlen erkennen: So bedeutet ein Rabatt von 8 Prozent bei einer Wohnung, die für 400.000 Euro im Angebot ist, eine Ersparnis für die Käuferseite von 32.000 Euro. "Für Suchende ist die Fairness in die Immobilienlandschaft zurückgekehrt", sagt Christian Sauerborn, Chefanalyst von Sprengnetter. "Käuferinnen und Käufer haben nun wieder die reale Chance, den Verlauf ihrer Immobilientransaktionen aktiv mitzugestalten."
Tipp Nummer vier: vorbereitet sein
Wer früh weiß, was er will und wie viel er zahlen kann, bekommt in der Regel auch eher den Zuschlag. Vor allem, wenn der Verkäufer es schwarz auf weiß nachlesen kann. "Lassen Sie sich von einem unabhängigen Berater ein Zertifikat ausstellen, das zeigt, was Sie sich leisten können", rät Peeters. "Das ist dann zwar noch keine Kreditgenehmigung, aber das Dokument gibt Ihnen bereits Seriosität und Sie verhandeln aus der Pole-Position heraus."
Was sollte die Politik tun?
"Häuslebauer, Kapitalanleger und auch die Immobilienbranche brauchen endlich wieder Planbarkeit – gerade angesichts des schwierigen Zinsumfelds ist die Politik gefragt, klare Verhältnisse zu schaffen", meint Peeters.
Eine wichtige Maßnahme aus seiner Sicht: Nebenkosten reduzieren. "Ein Großteil des Eigenkapitals wird von den Nebenkosten aufgefressen. Allein die Grunderwerbsteuer beträgt in fast allen Bundesländern sechs Prozent. Hier sollte es einen Freibetrag geben oder zumindest die Möglichkeit, die Steuer verzögert abzustottern."
Ein Dorn im Auge ist Peeters auch die Ungleichbehandlung von Selbstnutzern und Vermietern. "Wenn ich eine Immobilie kaufe und dann vermiete, kann ich viele Kosten von der Steuer absetzen. Diesen Vorteil sollte jeder haben." Schließlich müsse es im Interesse des Staates sein, eine hohe Eigentumsquote zu haben.
"Wohneigentum ist langfristig gut für die Sozialkassen", sagt Peeters. "Wenn ich höre, dass das Wohngeld erhöht wird, wird mir schlecht. Es wäre besser, das Geld dafür zu nutzen, Leute in Eigentum zu bringen, statt die Mieten von Rentnern zu subventionieren."
Nachrichten vom 17.11.2023
Darum gehen immer mehr Bau- und Immobilien-Unternehmen pleite
Die Zinswende und die stark gestiegenen Materialkosten haben nach Erkenntnis des Kreditversicherers Allianz Trade eine Pleitenwelle im Bau- und Immobiliensektor ausgelöst.
Schon 2022 hätten die Pleiten im deutschen Bau- und Immobiliengewerbe um acht Prozent zugenommen – und im bisherigen Jahresverlauf bis einschließlich August 2023 bereits um 20 Prozent, berichtete die Tochter des Versicherungsriesen Allianz am Donnerstag in Hamburg. „Die beiden Branchen machen damit mehr als ein Fünftel (21 Prozent) aller Insolvenzen in Deutschland aus.“ Besonders stark mit plus 42 Prozent ist den Angaben zufolge der Anstieg der Pleiten im Immobiliensektor ausgefallen.
Allianz: „Viele Bauprojekte liegen auf Eis“
„Lange Zeit lief es wie geschmiert in großen Teilen der deutschen Baubranche – dank der Niedrigzinsphase. Mit dem Zinsanstieg folgte die Wende“, so die Analysten von Allianz Trade. „Die Bauwirtschaft befindet sich aktuell in einem Tief: Die hohen Zinsen und massiv gestiegenen Materialkosten führen zu Baustopps, Stornierungen sowie zuletzt auch zu Zahlungsverzügen und Insolvenzen.“
„Viele Bauprojekte liegen mit höheren Zinsen und Materialkosten auf Eis – mit sichtbaren Folgen für Projektentwickler, Bauunternehmen und vor allem den Wohnungsmarkt“, sagte der Chef des Kreditversicherers im deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. „Die Auftragslage trifft viele Projektentwickler und Bauunternehmer hart, da sie seit Monaten praktisch keine neuen Aufträge haben.“
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